(M)Ein Blogpost über gesunde Ernährung. (wow! wie kreativ) und Bilanz KW 24

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Gewicht: 78,8 Kg
Defizit seit letzter Woche: -0,3 Kg
Defizit allgemein: -16,7 Kg

Es macht zwar einen guten Eindruck, aber ehrlich gesagt hatte ich keine gute Abnehmwoche. Ich habe fast normal gegessen und im Prinzip nur 2mal effektiv Sport gemacht.
Es war eine gute Haltewoche. 😉

Ich hatte recht viel zu tun (bis einschließlich gestern. Als Musiker gibt’s keine Wochenden oder Feiertage 😉 ) Am Ende eines jeden Tages war ich körperlich so müde, dass ich Sport dann immer sein lassen musste. Hatte sogar meine Sportsachen gepackt und mit zur Arbeit genommen, aber danach dann doch direkt nach Hause gegangen. Ich weiß nicht, wem das was gebracht hätte sich noch ne Stunde auf dem Crosstrainer zu quälen nachdem ich echt erledigt war.
Ich sehe das recht gelassen und ärgere mich nicht. Diese Woche ist wieder viel entspannter und Sport wird wieder angegangen.

Nun zur Überschrift: Gesunde Ernährung

Ich hatte schon öfter das Bedürfnis darüber zu schreiben und meine bescheidene Meinung kundzutun. Im Prinzip habe ich das schonmal getan, als ich behauptete, dass Kuchen gesund sei. Dieses mal möchte ich noch tiefer in die Materie einsteigen.

Wir haben ja alle unsere Vorstellung von gesunder Ernährung. Dabei ploppen einem Bilder von buntem Gemüse und Obst, Vollkornprodukten, Fisch und zuweilen auch Fleisch auf. Industriell gefertigte Produkte hatte nun wohl niemand vor dem inneren Auge. Außerdem gibt es viele Trends wie Veganismus, Superfood, Detox, Smoothies….

Ich habe gerade eine meiner Meinung nach ziemlich dusselige britische Sendung über gesunde Ernährung gesehen. Es wurden mehrere Trends ausprobiert und anhand von 1-9 Probanden wissenschaftlich getestet und bewertet. In Galileo-Manier wurden nach eindimensionalen fragwürdige Eigenschaften geforscht. Bei maximal 9 Testpersonen können da ja qualitativ nur astreine Resultate herauskommen. Ist klar.

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll…

Wasseraufnahme

Ein Test ging um die Wasseraufnahme. 4 Testgruppen à 2 Leute sollten herausfinden, aus welchem Getränk der Körper am besten Wasser aufnehmen kann. Getestet wurden Wasser, Kaffee, Orangensaft und Milch. Jede Testperson musste innerhalb einer Stunde einen Liter des ihm zugewiesenen Getränks trinken und danach wurde deren Pipi ausgewertet.
Sieger war Milch(!). 2. Patz O-Saft. Ein Wissenschaftler klärt auch warum. Wenn in Wasser Glukose, Salz und Geschmack wie Zitronensaft (wtf) zusammengerührt wird, kann der Körper das besser aufnehmen. In der Milch hilft das Eiweiß oder das Fett oder weiß der Geier…
Verstehe gar nicht, warum die Tiere im Wald sich nicht immer einen Cocktail mixen. Dass die überhaupt klarkommen da draußen ohne Zintronensaft im Bach. Haben die Urmenschen das also auch immer gemacht, ja?
Was die Sendung ihren dummen Zuschauern also darbringt, ist, dass Milch und O-Saft sehr gesund sind. Welche Eigenschaften Milch und O-Saft noch haben, ist total nebensächlich. Der hohe Zucker-Gehalt in O-Saft spielt keine Rolle.

Und wie war das mit der Milch? Irgendwas mit Kalzium. Und das war gut für die Knochen. Oder?
So passt auf: Milch erzeugt im Körper Säure die durch Kalzium gebunden werden kann. Dabei übersteigt der Kalziumabfluss sogar das Kalzium, dass überhaupt erst durch die Milch aufgenommen wurde. Also führt Milch zum Kalziumabbau. Klingt schon nicht mehr ganz so gesund…

Aber laut der bekloppten Sendung ist ja nur wichtig, wie viel Wasser der Körper aufnimmt.
Ich schlussfolgere also: statt der empfohlenen 1,5-2 Liter Wasser, reicht es auch wenn ich nur 1l Milch trinke? oder was genau wollen die mir damit sagen?

Superfood

Die Sendung kam zur Schlussfolgerung, dass Superfood überteuert ist und nicht notwendig für eine gesunde Ernährung. Da gebe ich ihr sogar recht.
Das ist vielleicht ein heikles Thema, man mag es gar nicht glauben. Ich selbst sehe Superfood allerdings trotzdem als Bereicherung an. Der Name ist übertrieben, sicherlich, zumal dieses Superfood nicht mehr positive Eigenschaften hat als uns bekannte heimische Produkte, das ist auch mir nicht neu. Aber ganz ehrlich: Ich habe lieber Chia- als Leinsamen im Müsli. Ich weiß nicht mal ob Lein-Pudding funktioniert. Quinoa mag man mit Reis ersetzen können, aber Quinoa schmeckt ganz anders.
Ich stelle mir dieses Argument vor 100en-1000en Jahren vor:
Skeptiker 1: „Dieses Superfood Reis aus Asien braucht kein Mensch. Wir haben hier unsere Nudeln. Die bringen auch viel Energie.“
Skeptiker 2: „Wer braucht schon dieses ganze Superfood aus Südamerika. Diese Tomaten, Kartoffeln und Paprika braucht doch kein Mensch. Wir haben unser Getreide, unsere Gurken und Radieschen.“
Bin ich froh, dass die Skeptiker nichts zu melden hatten.
Ja klar haben wir für all dieses „neue“ Essen auch ne hiesige Wunderwaffe, aber ich finde es schön, dass ich nicht jeden Tag das gleiche essen muss um an all die Nährstoffe zu kommen. Vielseitige Ernährung und ausprobieren macht mir Spaß, egal ob Goji-Beeren genauso viel Vitamin C besitzen wie Erdbeeren. Man sollte eher alt-Bekannte Nährstofflieferanten mit in die Superfood-Gang holen (dies tun einige Listen mittlerweile auch schon).

Nahrungsergänzungsmittel

Laut der tollen Serie haben Nahrungsergänzungsmittel keinen Effekt. Weder positiv noch negativ. Der Nährstoff-Spiegel der einzigen Testperson nach 2 Wochen Pilleneinnahme blieb gleich.
Was ich vorher schon wusste:
Der Körper braucht natürlich einen gewissen Wert eines jeden Nährstoffes, wenn der überschritten wird, wird der Rest ausgeschieden. Der Körper kriegt das ganz prima ohne Nahrungsergänzungsmittel hin. Er zieht sie aus der Ernährung, bzw bildet sie selbstständig. Wenn ihm dann die Nährstoffe inform einer Pille serviert werden, hört er auf, selbst welche zu bilden und wird faul, denn mehr brauch er ja gar nicht.
Es gibt natürlich Ausnahmen, wenn mann durch eine beschränkte Ernährung oder Krankheiten nicht in der Lage ist, genügend Nährstoffe zuzuführen. Aber an sich kriegt der Körper das ganz allein hin.

Abschließende Gedanken ohne Bezug auf die Sendung

Neue Erkenntnisse bestätigen meist die alten.
Bunte Nahrung ist gesund. Und das kann man wörtlich nehmen. Je bunter der Teller, desto besser. Das ist sogar ganz logisch zu erklären: Verschiedene Nährstoffe, haben auch unterschiedliche Farben und diese geben sie an die jeweiligen Träger (Obst, Gemüse,… die Nahrung) ab.
Die Dosis macht das Gift. Wenn ich viel von einer Sache esse, macht mich das nicht automatisch gesünder.
Bsp: Wenn ich Orangen esse um meinen Vitamin C Bedarf zu decken, macht mich das nicht gesünder, wenn ich noch eine weitere esse, nachdem der Bedarf gedeckt war. Das zu viel zugeführte Vitamin C wird ausgeschieden. Die letzte Orange hat außerdem rund 118 Kcal zusätzlich gebracht, die ich auch hätte anders füllen können.
Die Frage „Ist eine Orange gesund?“ stellt sich gar nicht. Kein Lebensmittel an sich ist gesund. Man braucht schon viele verschiedene, wir können ja nicht nur von einem Nährstoff leben.

„Aber eine Orange ist doch gesünder als ein Stück Kuchen!„. Das kommt drauf an, was der Körper braucht. Wenn der Körper gerade viele Kalorien braucht, weil er bereits unterernährt ist, oder viel Leistung erbringen muss, wär Kuchen aus allen Lebensmitteln heraus jetzt nicht unbedingt die erste Wahl, aber wenn man die Wahl zwischen den beiden hat vielleicht besser geeignet, als die Orange. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine und dreht mir keinen Strick. 😉
Wenn ich abnehmen möchte, ist natürlich die Orange die bessere Wahl, die hat weniger Kalorien. Allerdings hat auch eine Orange für einen Abnehmernährungsplan verhältnismäßig viele Kalorien…

Tierische Lebensmittel finde ich schwierig. Dazu gibt es so viele Meinungen, dass ich nicht weiß, was stimmt. Wo ich mir fast sicher bin, ist, dass Massentierhaltungen und Pauschalantibiotika für die Tiere nicht gut sein können. Das löst Stress und Krankheiten in den Tieren aus. Wie also kann Milch, Ei und Fleisch eines kranken Tieres gesund für uns Menschen sein?
Ich selbst lebe mit einer Doppelmoral. Fleisch und tierische Produkte konsumiere ich, wegen des Proteins und der wenigen Kalorien und das nur selten in Bio-Qualität. Zumal immer mehr Quellen, die ich rezipiere zu Veganismus raten (ohne selektiv veganismus-quellen gesucht zu haben. Wenn ich suche, dass veganismus gesund ist, finde ich es natürlich auch.). Viele Krankheiten lassen sich auf den Verzehr tierischer Produkte zurückführen. Logisch auch: tierisches Eiweiß führt zu Zellwachstum (wir Menschen werden immer größer), und davon profitieren auch andere Zellen (Krebs…). Mein Bauchgefühl sagt mir, dass da was dran ist. Da muss ich mir noch eine Lösung für meine Ernährung überlegen, die ich selbst vertreten kann… Einmal die Woche Fleisch, kaum/keine Milchprodukte,… Ich weiß es noch nicht…

Wir kommen also immer wieder darauf zurück: Ausgewogenheit ist wichtig. Bewusstsein ist wichtig.

Gesund essen bedeutet vielseitig zu essen, und nicht nur gesunde Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Die gibt es nämlich gar nicht. Gesund ist, was der Körper gerade braucht. 😀

Das ist das, was ich denke.

Ich bin auf Kommentare gespannt. Sicherlich gibt es einiges an Gegenwind. Ich bin bereit und offen.

Habt eine gute Woche! 😀

4 Gedanken zu “(M)Ein Blogpost über gesunde Ernährung. (wow! wie kreativ) und Bilanz KW 24

  1. Wir liegen mit unsere Meinung nah beieinander. Ich glaube nicht, dass es eine gesunde Ernährung gibt, die für alle passt. Sondern dass jeder das essen soll, was ihm schmeckt, solange er sich nicht total einseitig ernährt.
    „Gesund“ ist allerdings keine wichtige Eigenschaft meiner Nahrung. Wohlschmeckend und tierfreundlich dagegen schon. Momentan auch kalorienarm. 😉 Aber ich richte mein Leben allgemein nicht an Gesundheitsregeln aus.

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    1. Ich denke ja, gesunde Nahrungsmittel an sich gibt es nicht. es gibt nur „grad mehr benötigte“-Nahrungsmittel. Und wenn man sensibel genug ist, hört man auf den Körper und weiß ganz genau, was grad Not tut.
      Ich darf es nur nicht so oft ignorieren 🙈

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