Seit dem ich versuche mein Gewicht zu verlieren, habe ich etwas ganz Wichtiges dazugewonnen: Akzeptanz. Ich akzeptiere meinen Körper so wie er ist. Akzeptanz des Körpers heißt für mich nicht sich zufrieden geben mit dem Zustand, wenn man es nicht ist.
Fast 30 Jahre brauchte ich für diese Erkenntnis. Egal, wie mein Körper aussah und egal in welche Kleidergröße ich zu irgendeiner Zeit meines Lebens gepasst habe (und da war alles von 36-48 dabei). Solange ich nicht zufrieden war, akzeptierte ich mich auch nicht. Ich war unzufrieden und wollte anders aussehen. Ich hätte sonstwas für einen schlanken und straffen Körper gegeben („Sonstwas“ beinhaltete irgendwie nicht die Disziplin um eine Abnahme durchzustehen. Bescheuert oder? Wenn ich nicht selbst in dieser Situation gesteckt hätte, würde ich meinen, es sei geheuchelt.).
Ich sehe mich gerade selbst als Tonskulptur. Alles was an mir (zuviel) dran ist, habe ich selbst dahin getan. Und überall wo was wegsoll, kann ich das auch wieder entfernen. Sowohl das eine als auch das andere geht nicht über Nacht. Es dauert seine Zeit. Auch das habe ich akzeptiert.
20 Kilo fordern seinen Tribut. Dehnungstreifen. Hängende Haut. Überschüssige Haut. Zu meiner Idealvorstellung gehört das nicht unbedingt. Aber so ist das nun einmal. 10 Kg sollen noch folgen. Was wird da wohl noch mit meiner Haut passieren? Erstmal gebe ich ihr Zeit um sich an ihrem neuen Ort zurecht zu finden.
Mein Körper befindet sich in einem Prozess des Umstrukturierens. Seitdem das der Fall ist, sehe ich mich selbst so wie ich gerne sein möchte: schlank und straff. Bin ich nicht. Noch nicht. Aber ich sehe mich schon so. Denn ich kann es ja sein. Ich habe es ja zum Teil selbst in der Hand, was ich mit meinen Fettpolstern anstelle (Die Straffheit wird wohl eher schwieriger zu erreichen sein).
Dadurch akzeptiere ich mich selbst auch im Bikini. Was vorher unmöglich war! Vor fremden Menschen am See. Es ist irgendwie seltsam, aber diese Akzeptanz gibt mir die Ruhe und Gleichgültigkeit anderen gegenüber. Ich weiß selbst, was ich möchte und ich weiß, was ich dafür tue. Was die anderen über meinen Jetzt-Zustand denken ist mir egal geworden. Das ist das Allerbeste daran. Ich schäme mich nicht mehr für meinen Körper. Er ist mein. Egal ob mit Hängebusen oder mit Knackarsch. Alles meins.
Wichtig ist nur, dass ich mich mag. Und das tue ich.
Ein sehr gutes Gefühl.
Übrigens habe ich mich entschieden mein allererstes (tatsächliches) Vorherbild zu posten, sobald ich mein Ziel von 65Kg erreicht habe. Mir läuft immernoch ein Schauer über den Rücken, wenn ich es sehe.
Aber das bin nun mal ich.
Mit ganz viel Ton zugespachtelt.